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Zuerst klein, dann Oho

 

Wie aus dem kleinen Kirchlein ein mächtiger Kirchenbau wurde.
Hat dieser die Jahrhunderte unbeschadet überstanden?

 

 

Oswaldikirche 1850

 

Der Eisenerzer Marktschreiber Leopold Ulrich Schiedlberger nimmt uns in die Zeit des 13. Jhdts mit: Kaiser Rudolf I hat soeben König Ottokar von Böhmen überwunden und durchreist die neuen Erblande Steier, Kärnten und Krain bis an die Venedische Grenze.

Am Festtag des Hl. Oswald erreicht er der Legende nach Innerberg und legt den Grundstein für den Bau einer Kirche zu Ehren dieses Heiligen, der 1279 begonnen wurde. Fast 200 Jahre wird dieses spätromanische Kirchlein am Fuße des Vogelbichl das geistige Zentrum der Innerberger Knappen sein.

Aber bereits 1470 wird unter Kaiser Friedrich III ein weitaus größerer gotischer Neubau beauftragt. Die Arbeiten an der Kirche gehen rasch voran. Nur zwei Jahre später ist der Chorraum mit der alten Sakristei fertiggestellt und wird bereits - bis zur Fertigstellung des Kirchenschiffes - für die Feier der Gottesdienste verwendet.

 

Innerberg samt Kirche in Flammen

Das Jahr 1492 markiert einen Einschnitt in der Geschichte von Eisenerz. Der Markt mit sämtlichen alten Schriften, Privilegien und Freiheiten fallen den Flammen zum Opfer. Auch vor der sich gerade im Bau befindenden Oswaldikirche macht das Feuer nicht halt.

Doch Kaiser Maximilian lässt den Kirchenbau fortsetzen. Am 1. Juli 1512 werden das Gotteshaus und die Altäre durch Bischof Leonhard von Lavant geweiht.

 

Neuere Zeiten – neueres Aussehen

Oswaldi Kirche

 

Im 18. Jhdt nimmt man die markantesten Änderungen an und in unserer Pfarrkirche wahr. 1768 wird dem spätgotischen Kirchturm ein barocker Zwiebelhelm aufgesetzt, der 130 Jahre das äußere Erscheinungsbild des Gotteshauses prägen wird. Der Innenraum der Kirche wird mit barocken Altären ausgestattet, die bis 1910 bestehen bleiben sollten.

 

neugotisch innenansicht 

 

Das heutige Erscheinungsbild erhält die Oswaldikirche um 1900. Im Zuge einer vollständigen Außen- und Innenrenovierung wird die Kirche mit neugotischen Elementen versehen, mit neuen Altären, Figuren und Glasfenstern sowie mit einer neuen Kanzel ausgestattet. Auch der Kirchturm sowie die neue Sakristei bekommen ihre heutige Gestalt.

Erweitert wird die Innengestaltung des Kirchenraumes Ende des 20. Jhdt. durch den stählernen Zelebrationsaltar des Grazer Künstlers Gustav Troger, der 1993 geweiht wird.

Einen weiteren architektonischen Eingriff gibt es 2005 im Rahmen der Sanierungsmaßnahmen an den Fassaden. Das einst vor der Türkengefahr vermauerte Westportal wird wieder geöffnet und der Blick auf die Altstadt wieder freigegeben.

 

zelebration westportal 

 

Ein BERG aus ERZ – ein GELÄUT aus STAHL

Den einstigen Bronzeglocken der Oswaldikirche ereilt während des 1. Weltkrieges ein Schicksal wie so vielen anderen Glocken. Sie werden 1916 abgenommen und für Kriegszwecke eingeschmolzen. Die beiden ältesten Glocken aus dem Jahre 1690 dürfen aber bis 1922 bleiben. In diesem Jahr werden 4 neue Stahlglocken angeschafft.

 

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Dieses Geläut aus Stahl ist es, das wohltemperiert und mächtig über unserer Stadt erklingt und dem Mensch und Berg ein Echo zu geben vermag.

Audio: Geläut